Το δράμα στην εποχή της διάσπασης. Για μια νέα ανάγνωση της Εξελικτικής ιστορίας του μοντέρνου δράματος του Γκέοργκ Λούκατς
DOI:
https://doi.org/10.26248/ariadne.v17i0.396Περίληψη
DER Artikel handelt über Georg Lukács’ Erstlingswerk, die Entwicklungsgeschichte des modernen Dramas, das bis Anfang der ’80er Jahre mehr oder weniger unbekannt und unerforscht blieb. Sein Ziel ist zu einer ideologisch unvoreingenommenen Interpretation des frühen, „vormarxistischen“ Werkes des ungarischen Philosophen beizutragen.
Die Entwicklungsgeschichte ist ein Buch, das eng mit den Erfahrungen des jungen Lukács als Direktors der „freien Bühne Thalia“ (1904-1908) zusammenhängt. Die zentrale Frage, die das Buch stellt, ist die nach der Möglichkeit der Entwicklung einer neuen Form des „großen Dramas“ unter modernen gesellschaftlichen Bedingungen. Um diese Frage zu beantworten, sucht Lukács nach einer Lösung des Problems, das sein ganzes frühes Werk durchzieht: Des Problems einer Synthese der Formanalyse und der historischen Betrachtung der Kunstwerke.
In der Entwicklungsgeschichte versucht Lukács eine solche Synthese zu bewerkstelligen, über die Verbindung der Analyse eines Idealtyps des Dramas mit der Entwicklung eines historisch-soziologischen Ansatzes, dem er das Primat zuschreibt. Auf der Grundlage eines begrifflichen Arsenals, das sich seine begrifflichen Mittel hauptsächlich aus der Tradition der Lebensphilosophie nimmt, untersucht die Entwicklungsgeschichte das Problem, wie die gesellschaftliche Struktur die formellen Charakteristika des modernen Dramas prägt.
Zunächst einmal analysiert Lukács den weltanschaulichen Rahmen seiner Epoche, den er mit dem „historischen Erlebnis“ verbindet, d.h. mit der Erfahrung des Auseinandertretens der „historischen Faktizität“ und der „Bewusstheit“. Zweitens, rekurriert er auf das soziologische Denken des Anfangs des 20sten Jahrhunderts, um die gesellschaftliche Grundlage dieses Erlebnisses zu lokalisieren: Er beschreibt sie durch das Bild einer zerrissenen, individualistischen Gesellschaft, in der die authentische Individualität von der geschichtlichen Gegebenheit annihiliert wird. In seinen Augen wird der problematische Charakter dieser gesellschaftlichen Verhältnisse, die auch den „Stoff“ der modernen Dramaturgie ausmachen, ins Innere des modernen Dramas übertragen – somit wird eine Reihe von Formdefekten des Dramas verursacht. Das Hauptziel dieses frühen Buches von Lukács war, die Möglichkeit einer Korrektur und Überwindung solcher Deformationen im Bereich der dramatischen Literatur historisch-soziologisch auszuloten und nicht die Perspektive einer radikalen gesellschaftlichen Transformation zu erforschen, wie manche Kommentatoren fälschlich behaupten.
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